%20(256%20x%20256%20px)%20(1).png)
ETV+
October 14, 2025
.png)
Viele Hausverwaltungen „digitalisieren“, indem sie neue Tools einführen.
Es werden Portale aufgesetzt, externe Lösungen getestet, Ticketsysteme eingeführt, Cloud-Ordner aufgebaut.
Und nach einigen Monaten ist die Realität oft ernüchternd:
Das liegt nicht an der Software.
Es liegt an den Entscheidungen, die im Hintergrund getroffen (oder nicht getroffen) werden.
Digitalisierung funktioniert nur, wenn vorher klar ist, wie entschieden wird.
Nicht schneller. Nicht schöner. Nicht „papierloser“.
Klarer.
Es gibt ein psychologisches Phänomen namens Decision Fatigue – Entscheidungsmüdigkeit.
Je mehr kleine Entscheidungen wir treffen müssen („Wie machen wir das?“, „Wer prüft das?“, „Wie dringend ist das?“), desto schlechter werden unsere Urteile im Laufe des Tages.
In Verwaltung bedeutet das:
Die wichtigsten Entscheidungen passieren oft am Ende eines erschöpften Arbeitstages.
Das ist gefährlich – für Qualität, für Beziehungsführung, für Nerven.
Ein zweiter Effekt spielt hinein: Ambiguität.
Je unklarer es ist, wie entschieden wird, desto länger dauert jede Entscheidung.
Oder kurz:
Unklare Prozesse kosten Zeit.
Unklare Entscheidungen kosten Kraft.
Digitalisierung heißt nicht:
Digitalisierung heißt:
Weniger Entscheidungen durch klare Regeln.
Ein Beispiel:
Wenn Sie definieren, dass Vergaben unter 1.000 € ohne weitere Zustimmung von der Sachbearbeitung entschieden werden, dann entlastet Sie das täglich. Das ist Entscheidungsdesign. Und das ist der Kern von moderner Verwaltung.
Der Unternehmer Tim Ferriss hat einen Satz geprägt:
„Eliminate before you automate.“
Bevor etwas digitalisiert wird, muss entschieden werden:
Ein digitaler Prozess ohne Standard ist keine Erleichterung.
Er ist nur schnellere Verwirrung.
Früher:
Nachher:
Zum Beispiel:
Keine Software nötig.
Nur eine klare Regel.
Und plötzlich:
Digitalisierung beginnt hier.
a) Wer könnte diese Entscheidung treffen?
b) Welche Regel braucht diese Person, um sicher zu entscheiden?
c) Woran erkennt man „richtig entschieden“?
Sie haben damit gerade Ihre erste Entscheidungsrichtlinie erstellt.
Ohne Tool. Ohne Meeting. Ohne Workshop.
Das kann morgen schon entlasten.
Vorher:
Nachher:
Das ist Führung.
Nicht Kontrolle. Nicht Mikro-Management.
Gestaltung.
Erst wenn:
dann lohnt sich Software.
Dann kann Software:
Digitalisierung wird dann Entlastung und nicht ein zusätzlicher Arbeitsaufwand.
„Digitalisieren heißt nicht schneller arbeiten. Digitalisieren heißt: endlich wissen, was Sie entscheiden müssen und was nie wieder.“
Und das beginnt bei Ihnen, nicht im Tool.